Leitfaden für erfolgreiche Heads-up Strategie beim Poker
Man sagt, dass erst die Leistung im Heads-up zeigt, wie gut jemand wirklich ist.
Wenn man an einem Full Ring Tisch sitzt und einer oder auch mehrere Spieler besser sind als man selbst, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass man Geld verliert. Selbst wenn der halbe Tisch besser ist, bleiben immer noch genügend Spieler übrig, gegen die man einen Vorteil hat. Man kann den guten Spielern aus dem Weg gehen und sich auf die schwächeren konzentrieren. Und die besseren Spieler werden dasselbe tun, bevor Sie ihre Aufmerksamkeit auf uns richten.
In einem Heads-up gibt es aber keinen anderen. Wer gewinnt, hat Recht, und deshalb spielen Prestige und Ego hier eine ebenso grosse Rolle wie das Geld. Full-Ring-Tische und sogar Turniere haben psychologisch bei Weitem nicht dieselbe Wertigkeit wie Heads-up Matches.
Aggressivität ist Nuts!
Du sitzt mit jeder Hand in den Blinds und alle Aspekte des Spiels hängen direkt oder indirekt mit Aggressivität zusammen. Liesse man zwei exakt gleich starke Spieler gegeneinander antreten, gewänne auf lange Sicht der aggressivere.
Haltet euch an folgende Regeln
- Jedes Ass ist Gold wert
Dan Harrington schrieb über Heads-up: „Kartenfarben spielen eine kleine Rolle, der Kartenwert eine grosse."
- Ein Pocket Pair ist solange gut, bis das Gegenteil bewiesen ist.
Die Mehrzahl der Hände im HU werden von der höchsten Karte (High Card) gewonnen. Jedes beliebige Paar ist also besser.
- Mein Gegenüber trifft zu fast 70% den Flop (auch) nicht.
Vor allem wenn unser Gegner oder unsere Gegnerin äusserst aggressiv spielt, ist das Realisieren dieses Facts wichtig. An einem Full-Ring-Tisch ist es meist falsch, wenn man zur Calling Station wird. Im HU kann dies aber eine starke, sogar fortgeschrittene Strategie sein, um mit einem Aggressor umzugehen.
Wenn wir in der Lage sind, unsere Gegner auf eine Range zu setzen und die Odds dieser Range gegen unsere Hand ausrechnen können, und zwar inklusive der potenziellen Einsätze auf der vierten und fünften Strasse, können wir eine Gegnerin langfristig schlagen, indem wir nur callen.
- Position ist essentiell
Als Small Blind ist man immer gleichzeitig auch Dealer und hat Postflop immer die bessere Position auf seinen Gegner. Das Stehlen der Blinds ist übrigens ebenfalls ein essenzielles Element des Heads-up Play. Mit jedem Steal der Blinds erhöhen wir unseren Stack um zwei Chips, die dem Gegner fehlen.
Konkret: Du solltest vom Button mindestens die folgenden Hände spielen: 22+, A2+, K2s+, K5o+, Q2s+, Q6o+, J2s+, J7o+, ausserdem alle Suited Connectors und mittlere Offsuited Connectors. Steige immer mit einem Raise in die Hand ein.
- Erstelle einen Postflop-Gameplan
Wenn du auf dem Flop triffst, ist es wichtig, dass du dir einen Gameplan für die Hand zurechtlegst. Du wirst manchmal auf mehreren Strassen lieber checken, um Bluffs herauszufordern und um die Grösse des Pots zu kontrollieren. Nimm zum Beispiel an, du raist vom Button mit K8o. Dein Gegner callt und der Flop zeigt A K 3. Du solltest hier normalerweise entweder den Flop oder den Turn checken, denn nur wenige Gegner werden auf diesem Board drei Strassen lang callen, wenn sie eine schlechtere Hand als dein zweitbestes Paar halten.
- Semibluffen und Draws stark setzen
Versuche, beim HU aggressiv zu semibluffen und deine Draws stark zu spielen, da du deinen Gegner oftmals erwischst, wenn er keine Hand hält und entsprechend folden muss. Du solltest jedoch nicht dazu tendieren, auf mehreren Strassen pure Bluffs zu spielen, wenn du dazu keinen guten Grund hast.
- Passe deine Strategie deinem Gegner an
Nirgends sonst ist das Reagieren auf dein Gegenüber so wichtig, wie beim HU. Sei schlau, sei logisch und sieh das Spiel als Herausforderung, die du meistern möchtest. Entwickle eine sympathische "Killer-Strategie" und hol dir den Sieg! 😎😉
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